Zusammenfassung

Auch der Künstler lebt in ständiger Selbstausbeutung, die aus dem Konflikt zwischen ihm und der Welt entsteht und ihn zum nächsten Werk treibt.

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Der Tastenkünstler

Er erzählte mir von sich in der Sprache der Künstler, der Musiker, der Dichter, Bildhauer und Maler, die auf ihrem Weg der Selbstfindung ihre aktuelle Position und Situation regelmäßig nur durch ihre Kunst und meist ungeeignete Vergleiche beschreiben können.

Die Begabung nagt in Herz und Hirn und treibt von einem Werk zum nächsten hin die unbefriedigte, ruhelose Seele des Künstlers.

Jedes Werk ein viel zu früh verstoßenes Kind!

Jeder Ton, jeder Schlag und Strich, jedes Wort ist aus schmerzhafter Reflexion geboren worden, um das Feuer einen Augenblick zu bändigen, das die Welt im Künstler doch immer wieder neu entfacht.

Der Konflikt, aus dem das Gefühl wie ein Samen entspringt, um ein Werk zu begründen, welches dann zu einem Kind heran wächst, das in diese Welt nicht entlassen werden soll, dieser Konflikt fordert regelmäßig eben diese Kinder vom Künstler als Tribut ein, um sein Leben zu begründen, – ständig neu zu begründen.

Der Künstler, der sich dieser Regel widersetzt, sammelt seine Kinder, bis sie ihn fressen.

So kennzeichneten seine Worte und Gedanken, den Masochisten, der vor seinen kannibalen Kinder flüchtend, sein Werk vollbringt und dafür von uns bewundert wird.

Seine Worte erzählten von einer schmerzvollen Welt, aus der er über die vielen Jahre hinweg nur hatte entfliehen können, wenn sein göttlicher Blues und sein Boogie Woogie uns etwas anderes glauben machen wollte.

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