Zusammenfassung

Der Mensch ist beschenkt, der dem Augenblick der Veränderung die Erinnerung entgegen stellen kann.

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Veränderung belastet die Augenblicke

Als wir den ersten Augenblick schätzen lernten, da war er warm und unendlich, da war er von der Mutter behütet, unschuldig, ziel- und zeitlos.

Als wir dem Augenblick unser Bewusstsein von der Veränderung einpflanzten, da verklärte sich uns sein freundliches Gesicht und wir wurden ängstlich. Wir ertränkten unsere Augenblicke in Wünschen und erstickten sie mit Zielen.

Jeder Augenblick war plötzlich nur noch Veränderung und im Schatten der Veränderung reiste stets eine neue Verunsicherung, ein neue Angst und eine neue Aufgabe mit. So ergab sich unser Leben irgendwann nur noch zwischen dem einen Augenblick, den wir schnell überwinden wollten, und dem nächsten Augenblick, den wir haben und halten wollten, am liebsten ein Leben lang. Beide aber vergingen gleichermaßen und unspektakulär.

Auf diese Weise wurden wir im Verlaufe unseres Lebens Getriebene unseres Bewusstseins von der Veränderung.

Nur wenige lernten, aus dem Augenblick heraus die Erinnerung sich selbst zum Geschenk zu machen. Jene aber waren die Privilegierten, denn ihre Augenblicke blieben wie der erste, warm, behütet, Heimat und zeitlos.

Ich erinnere jetzt einen Augenblick mit dir und bin froh.

Friedvoll geht der Atem durch meine Brust, – genau wie die Erinnerung durch die Lagerstätte meiner Seele weht, denke ich an dich und unsere Augenblicke.

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