Zusammenfassung

Wundern wir uns tatsächlich über die geringe Kinderzahl und über Sozialisierungsprobleme angesichts größter Bemühungen, die Altersarmut zu vermeiden?

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Jeder fünfte Arbeitnehmer unter 35 Jahren möchte einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, eine Familie gründen und für das Alter vorsorgen, denn die staatliche Rente zahlt nach 45 Arbeitsjahren nur noch 45 Prozent des letzten Einkommens vor Steuern.

Kleinste Beträge helfen

Ein Arbeiter, der 1800 Euro Brutto verdient, der wird als Rentner also staatliche Hilfe beantragen müssen, um einigermaßen ‚durch zu kommen‘, wenn er nicht sehr frühzeitig eine private Rentenvorsorge finanziert hat.

‚Bereits kleinste Beiträge helfen‘, argumentiert die Werbung für eine Riester-Rente und vergisst bei der exemplarischen Berechnung der dürftigen Sparerfolge, die durchschnittliche reale Inflation zu berücksichtigen. Kleinste Beträge helfen dann eben nicht mehr oder nur dann, wenn der Sparer tatsächlich 45 Arbeitsjahre lang in die staatliche Rentenvorsorge und in die Zusatzvorsorge einzahlt. Ein Dreißigjähriger Vorsorgestarter ist dann 75 Jahre alt und wahrscheinlich seit 10 Jahren arbeitslos. – Kleinste Sparbeträge helfen also oft nicht dem Sparer, sondern nur dem Versicherungsunternehmen und der Politikerseele.

Lücken über Lücken

Die so genannte Vorsorgelücke ist also für große Bevölkerungsteile absehbar und ein durchschnittlicher Arbeitnehmer hat kaum eine Möglichkeit, um etwas dagegen zu tun. Das Schreckgespenst „Versorgungslücke“ im Alter geht um und treibt die durchschnittlichen Arbeitnehmer in den Zweit-Job. Nicht zuletzt auch dadurch gerät der „Arbeitsmarkt“ weiter „unter Druck“: Zweit-Jobber sind ängstliche Geringverdiener. Sie sind willige Werkzeuge und dankbare Opfer für Geschäftskonzepte, die auf der Ausbeutung der Menschen beruhen. So werden die „Marktpreise“ für menschliche Arbeitskraft und Lebenszeit ständig weiter gedrückt.

Mehr Flexibilität

Jeder fünfte Arbeitnehmer unter 35 Jahren hat einen befristeten Arbeitsvertrag. Er lebt in unsicheren Verhältnissen, die von ihm eine maximale und ’noch mehr Flexibilität‘ verlangen. Deshalb pflanzt er seinen ersten Baum in einer Baumschule im Rahmen eines Zusatzjobs. Er baut kein Haus und gründet keine Familie, da er nie weiß, wo seine nächste Anstellung sein wird. Er betreibt Vorsorge, ja, aber nicht für das Alter, sondern für die nächste anstellungsfreie Zeit, für die Aufwendungen der nächsten Bewerbungsaktivitäten und für das lebenslange Lernen. Wenn zwischen seinem Job und seinem Zweitjob ein wenig Zeit übrig ist, dann geht er ins Sportstudio oder finanziert kurzfristige …

Frustrationsbewältigungsbemühungen,
Frustrationsbewältigungsbemühungen,
Frustrationsbewältigungsbemühungen.

Wird eine so beschaffene Gesellschaftsordnung ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht? Wundern wir uns tatsächlich über die geringe Zahl deutscher Kinder und über Sozialisierungsprobleme?

Wenn wir uns aber wundern, warum tun wir nichts, um es zu ändern?

Anmerkung: Lesen Sie auch die erschreckenden Fakten in dem weiter unten genannten Bericht …

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